Ignaz Günther

Die Kunstgeschichte sieht in Ignaz Günther den Gipfel- und den Endpunkt der bayerischen Rokoko-Plastik. Seine 'heitere' Kunst ist entstanden in einer Zeit der Unruhe, die den nahen Umbruch erahnt. Wengleich er bei dem kurfürstlichen Hofbildhauer Straub gelernt hat, so ist er doch von Anfang an bereits seinen eigenen Weg gegangen. Seine Lehrzeit daheim auf dem Lande in Altmannstein läßt ihn mit der Volksfrömmigkeit und den Darstellungsformen des süddeutschen, ländlichen Katholizismus aufwachsen. Und das schlägt sich in seinem ganzen Werk nieder, diese warme Volkstümlichkeit, die er jedoch zu steigern versteht durch Züge einer raffinierten höfischen Kunst. Seine Plastiken sind ruhig, ausgeglichen oder passiv dem religiösen Gefühl hingegeben. Es kommt zur Auflösung der Persönlichkeit in seelischer Verzückung. Die Heiligen sind ganz und gar lyrische Gestalten, die sich willenlos dem Anhauch des Göttlichen überlassen. Gedanken an Materie und Erdenschwere sind aufgehoben. Ignaz Günther - der bedeutendste Bildschnitzer des Mittel- und Spätrokoko - wurde am 22. November 1725 als Sohn des Schreiners, Bildhauers, Faßmalers und späteren Bürgermeisters Johann Georg Günther in Altmannstein geboren. Seine erste Lehrzeit verbrachte er bei seinem Vater, bevor er von 1743 - 1750 zu Baptist Straub (1704 - 1784) in die Werkstatt kam. Seine anschliessende Wanderschaft führte Ihn über Salzburg, Mannheim, Böhmen nach Wien, wo er die Akademie besuchte. Ab 1754 war I. Günther in München als " hofbefreyter" Bildhauer tätig und erhielt große Aufträge für die Ausstattungen bedeutender Klosterkirchen wie Althohenau am Inn, Rott a. Inn, Weyarn und Mallersdorf. Seine größten künstlerischen Leistungen vollbrachte er in der "Pieta" und in der "Verkündigungsgruppe" neben weiteren 12 Werken, dargestellt in der Klosterkirche in Weyarn.

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