Die Böhmischen Bäder
Karlsbad, seine heißen Quellen wurden bereits im Mittelalter genutzt. Die Geschichte des Kurortes begann mit Kaiser Karl IV., von dem das Bad seinen Namen herleitet. Zur Welt-geltung gelangte es im 18.Jhdt.,als sich hier die internationale Hochfinanz, Kaiser, Könige und Zaren trafen. J.S.Bach war 1718 einer der ersten namhaften Künstler hier. Gegen Ende des Jhdts. war es dann Goethe, der in Karlsbad und Marienbad seiner Spuren hinterließ. Im 19.Jhdt. kamen dann alle: Schiller, Beethoven, Liszt, Weber, Schumann, Chopin, Paganini, Dvorak, Smetana und Karl Marx. Herausragend im Baustil des 18.Jhdts. die Maria-Magdalena-Kirche von Kilian Ignaz Dientzenhofer (1732-36). Doch sie steht wie ein Solitär inmitten der Architektur des späteren 19.Jhdts. als der Historismus hier seine Blüten trieb: die große Säulenhalle im Neorenaissancestil, das Bad III mit Kurhaus und Konzertsaal in neugotisch, im Empire-Stil das Elisabeth-Bad, im Jugendstil die gußeisernen Kolonnaden und eine Reihe der Wohnhäuser und Hotels; das größte unter ihnen das Grand Hotel Pupp - im Stil des Neubarock erbaut von den Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Hellmer.
Franzensbad ist mit nur 5000 Einwohnern das kleinste der 3 westböhmischen Bäder. 1807 wurde der Ort nach dem österreichischen Kaiser Franz I. benannt. Auch hier hat das 19.Jhdt. den Stil des Kurortes geprägt. Er wurde berühmt, weil er über 24 Mineralquellen verfügt und weil die radioaktive Moorerde beste Erfolge brachte. Hier hat alles einen etwas intimeren Charakter, so daß es vor allem die Leute nach hier zog, die gerade den großen Treffpunkt meiden wollten.
Marienbad ist das jüngste der drei Bäder. Im späten 19.Jhdt. galt es auch als der fortschrittlichste Kurort. Auch hier wurde in den letzten Jahren wie in Karlsbad und Franzensbad eine umfangreiche Restaurierung der Altbauten ausgeführt, um den Anschluß an die internationalen Weltbäder wiederherzustellen. Das erste grob gezimmerte Badehaus mit vier Badestuben errichtete ein Arzt direkt neben dem Kreuzbrunnen. (Der Abt des Praemonstratenserklosters Tepl hatte an dem Brunnen, dessen salziges Wasser vielen leidenden Pilgern geholfen hat, ein Keuz errichtet. Aus Dankbarkeit für ihre Heilung hatten sie ein Marienbild daran gehängt, und so ergab sich aus der Marienquelle schließlich 'Marienbad'.) 1818 erwarb der Ort auf Antrag des Abtes Karl Kaspar Reitenberger und seiner umfangreichen Baumaßnahmen den Rang eines "Kurortes der österreichischen Monarchie". Die prächtigen Hotels, Luxusgeschäfte, aber vor allem die alles übertreffenden Kuranlagen in ihrer historisierender Gestaltung verschafften diesem Bad seinen Weltruf. Auch hier traf sich die Prominenz alljährlich zum Kuren: Gogol, Gorki, Mark Twain, Johannes Strauß, Rubinstein, Edison, Freud, etc.
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