E.T.A. Hoffmann

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776-1822) ist als romantischer Erzähler berühmt geworden - doch seit seiner Jugend hatte sich der Jurist vor allem der Musik verschrieben. Seine ersten Kompositionen stammen aus seiner Zeit als Rechtsreferendar (eine Sinfonie, Klaviersonaten). Aus Bewunderung für Mozart änderte er seinen dritten Vornamen in "Amadeus". Für E.T.A.Hoffmann beginnt in Bamberg ein ganz neuer Lebensabschnitt. Er hat am dortigen Theater die Stelle als Kapellmeister angeboten bekommen. Er zog mit seiner Frau Michalina hierher und bewohnte seit 1809 die beiden oberen Etagen am heutigen Schillerplatz 26. Die Stadt gefällt ihm vom ersten Tag an; hier findet er Bilder über Bilder, die auch in späteren Jahren immer wieder in seinen Erzählungen auftauchen, als er die Stadt schon längst verlassen hat. Was er hier besonders liebt, das sind die Gasthä user und Weinkeller. Während der Trinkgelage blüht seine Fantasie. Aus ihr heraus komponiert er und schreibt seine ersten Erzählungen: 'Ritter Gluck', die 'Kreisleriana', die Novellensammlung 'Fantasiestücke in Callots Manier'.Am Theater ist Hoffmann gleichzeitig Direktionsgehilfe, Komponist und Bühnenbildner. Außerdem gibt er noch nebenbei Musikunterricht. Seine große Liebe hier ist die 15jährige Julia Marc. Er führt über alles ein genaues Tagebuch,auch über seine Launen, seine Wachträume, seine Angst vor dem Wahnsinn und seine Gedanken an einen Selbstmord. Als Julia, seine idealisierte große Liebe, von einem anderen geschwängert worden ist, kann er nicht länger mehr in dieser Stadt leben, denn er will dieser Frau nie mehr begegnen. Schließlich wandte sich Hoffmann doch wieder der Juristerei zu: Er wurde ein angesehener Kammergerichtsrat in Berlin. Hier schuf er den größten Teil seiner literarischen Werke (Serapionsbrüder, Kater Murr, Elixiere des Teufels). Bamberg hatte manche motivische Spuren hinterlassen. Vor allem gehen zwei Opern auf diesen fünfjährigen Aufenthalt zurück: Aurora und Undine. Das letztgenannte Musikwerk, nach einer Eingebung auf der Altenburg entstanden, gilt heute als die erste romantische Oper in Deutschland (noch vor Webers Freischütz). Sie wurde während Hoffmanns Berliner Zeit mit großem Erfolg aufgeführt. Inzwischen erfreut sich seine Musik zunehmender Beliebtheit. Als Zeichner und Karikaturist ist ihm jedoch die Anerkennung lange versagt geblieben, obwohl er seine eigenen Werke mit unnachahmlichen Illustrationen versehen hat. Ein Beispiel ist das Titelkupfer zu den Fantasiestücken. E. T. A. Hoffmann führte zeitlebens eine solche Doppelexistenz zwischen Kunst und Beruf, Phantasie und . Realität Spätestens seit seinen "Lehr- und Marterjahren" in Bamberg sollte diese Spannung zum Antrieb wie auch zum Leitthema seiner Kunst werden; in den Berliner Jahren wurde sie erst vollends produktiv.

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